Niederösterreich forciert weiter den Weg zur Energieunabhängigkeit
Um künftig völlig unabhängig von fossilen Energien und den Energielieferungen fremder Staaten zu sein, will Niederösterreich nun den Ausbau von Windkraft, Photovoltaik und Biomasse deutlich forcieren. Die ÖKOENERGIE begrüßt, wie viele weitere Windkraftbetreiber, diese Initiative.
Dazu hat Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner kürzlich gemeinsam mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, dem Geschäftsführer des Economica-Instituts Christian Helmenstein sowie dem Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur Franz Angerer „Niederösterreichs Weg in die Energieunabhängigkeit“ präsentiert, der zugleich langfristig der Bevölkerung niedrigere Energiekosten, deutlich mehr Versorgungssicherheit und mehr Umwelt- und Klimaschutz verspricht.
„Niederösterreich ist Vorreiter bei der nachhaltigen Stromerzeugung. Die Hälfte des gesamten österreichischen Windstromes kommt aus Niederösterreich und ein Viertel des gesamten österreichischen Photovoltaikstromes“, betonte Mikl-Leitner, die diesen Ausbau nun beschleunigen will. „Wir wollen für Niederösterreich das größte und schnellste Ausbauprogramm für Wasser, Wind, Sonne und Biomasse von ganz Österreich“, so die Landeshauptfrau zu den engagierten Plänen.
Fünf konkrete Maßnahmen
Mit fünf konkreten Maßnahmen soll dies erreicht werden. Erstens soll der Ausbau der Windkraft bis 2035 um 200 Prozent gesteigert werden. „Wir werden bestehende Anlagen modernisieren und auch 250 neue Windräder bauen“, so Mikl-Leitner. Weiters soll die Photovoltaik bis 2025 um 350 Prozent gesteigert werden. Das sind rund 130.000 zusätzliche PV-Anlagen in Niederösterreich. Aktuell gibt es rund 70.000 PV-Anlagen im Land. Viertens sollen bis 2030 weitere 200 Biomasse-Anlagen errichtet werden. Und fünftens wird in die Leitungskapazität und Netzsicherheit investiert. So sollen zu den derzeit 92 Umspannwerken der Netz NÖ Gmbh 40 weitere hinzukommen.
Ausbau und Erneuerung
Ausbau und Erneuerung lautet das Motto. So soll laut Stephan Pernkopf im Bereich Windkraft durch Abrundungen und Arrondierungen der bestehenden Windzonen Platz für mindestens 100 zusätzliche Windräder bei den heute schon bestehenden Windparks geschaffen werden. Für rund 150 weitere Windräder wird es weitere Flächen geben, die mit Hilfe von Experten und im Einklang mit Ökologie, Region und den heute schon geltenden Abstandsregelungen zu Wohngebieten, festgelegt werden. Eine weitere wichtige Maßnahme ist das Re-Powering, da werden bestehende Windräder durch neue, effizientere ersetzt. „Alleine damit werden wir 300 bis 400 MW mehr Windstrom erzeugen, ohne dass dafür neue Windräder gebraucht werden“, so Pernkopf.
Windkraft belebt Wirtschaft
Ein weiterer positiver Effekt laut Wirtschaftsforscher Christian Helmenstein ist, dass aus dem Betrieb der niederösterreichischen Windkraftanlagen pro Jahr eine Wertschöpfung von 496 Millionen Euro entstehe und in Niederösterreich über 1.000 zusätzliche Jobs entstehen. Aus den Investitionen in die niederösterreichischen Windkraftanlagen seien 1,4 Milliarden Euro an Wertschöpfung entstanden. „Die Investitionstätigkeit allein schafft 2.000 Arbeitsplätze, die zum laufenden Betrieb noch dazukommen“, so Helmenstein.
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