Wiederaufbau in der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine bringt nicht nur furchtbares menschliches Leid, sondern zerstört auch Städte und wichtige Infrastruktur. Der Wiederaufbau ist deshalb jetzt schon ein wichtiges Thema. Daher besuchte dieses Frühjahr – wie schon im Herbst letzten Jahres – eine ukrainische Delegation mit Expert:innen in Sachen Energie, Nachhaltigkeit sowie  Stadt- und Regionsverwaltung die Region Wolkersdorf zum Informations- und Gedankenaustausch.  

Obwohl noch ständig Anlagen für die Stromerzeugung- und -versorgung angegriffen werden, geht es hier nicht nur um die oft notdürftige Aufrechterhaltung der aktuellen Energieversorgung. Ebenso intensiv wird zugleich am langfristigen Wiederaufbau des Energiesystems für die Zeiten nach dem Krieg gearbeitet. Das künftige Energiesystem soll möglichst nachhaltig und klimaneutral gestaltet werden sowie einen hohen Grad an Selbstversorgung gewähren. Genau das bieten die Erneuerbaren.

Ein Schwerpunkt der Studienreise war wieder der Besuch bei der ÖKOENERGIE, die als Windkraftpionier und Spezialist für erneuerbare Energie heute in vielen Bereichen zeigt, wie eine nachhaltige, unabhängige und möglichst regionale Energieversorgung funktioniert.

Regionale Biomassenutzung

Am Programm stand zuerst die Besichtigung der Biomasse Wolkersdorf, um hier den Aufbau eines Kraftwerkes und Nahwärme-Netzes direkt demonstrieren zu können. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Versorgung des Heizwerkes mit regionaler Biomasse, die für eine hohe Energieunabhängigkeit für Haushalte und Unternehmen sorgt und zugleich lokale Arbeitsplätze schafft.

Windkraft und Photovoltaik

Am Weg zu einer Windparkbesichtigung konnte sich die ukrainische Delegation ein Bild über die schnellen Fortschritte in Sachen Photovoltaik-Ausbau in Wolkersdorf bei Privathäusern und Unternehmen machen. Bei der Besichtigung einer Windkraftanlage wurde dann über das große Potenzial der Windkraft, die bekanntlich besonders in den sonnenarmen Wintermonaten sowie in der Nacht viel wertvolle Energie liefert, diskutiert.

Die spannenden Gespräche fanden ihre Fortsetzung beim Mittagessen und nach den Vorträgen von Fritz Herzog, ÖKOENERGIE-Mitbegründer und Obmann der IG Windkraft, Christian Schrefel, Stadtrat für Umwelt, Mobilität, Energie und Raumordnung der Gemeinde Wolkersdorf, sowie Manfred Schamböck Geschäftsführer der ÖKOENERGIE, im Kultursaal Obersdorf statt. So wies etwa Fritz Herzog, der auch PV-Beauftragter der Gemeinde Wolkersdorf ist, auf die mittlerweile sehr günstigen Balkonkraftwerke mit Speicher hin, die gerade in den von Stromausfällen stark betroffenen Gebieten für die Notstromversorgung der Haushalte eine gute Lösung wären.

Auf großes Interesse stieß bei der Delegation auch der abschließende Besuch der Kläranlage des Abwasserverbands Wolkersdorf-Pillichsdorf-Großengersdorf. Sie kann sich nämlich dank einer 360-kWP-PV-Anlage schon großteils selbst versorgen. 

Für alle Teilnehmenden brachte der intensive Gedankenaustausch sehr wertvolle Erkenntnisse, die auch zum nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine beitragen sollen.

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Besuch der Ukrainischen Study Tour bei der ÖKOENERGIE und Biomasse Obersdorf | Wolkersdorf 2024 (c) ÖKOENERGIE Bankhamer

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