Der Windpark Schrick West erfährt einen Generationenwechsel: Sieben alte Anlagen werden durch sechs moderne Windräder ersetzt. Sie erzeugen künftig beinahe ein Fünffaches der bisherigen Strommenge.
Schon fast ein Vierteljahrhundert lang liefert der Windpark Schrick West zuverlässig Strom. Im Juni 2001 gingen die ersten drei Anlagen mit einer – für heutige Verhältnisse bescheidenen – Nennleistung von je 600 kW ans Netz. Damit nahm der Windpark damals eine Pionierrolle in der Region ein und wurde, dank der guten Erfahrungen, schrittweise weiterentwickelt. So folgte im April 2003 ein weiteres Windrad mit einst sensationeller dreifacher Nennleistung von 1.800 kW. Und von Dezember 2005 bis November 2007 wurden drei weitere Anlagen mit je 2.000 kW errichtet.
4.500 Mondreisen
Bis heute hat der Windpark Schrick West schon einiges geleistet. Insgesamt produzierten die sieben Windkraftanlagen rund 280 GWh (280.000.000 kWh) elektrische Energie. Um diese enorme Zahl greifbarer zu machen: Damit könnte man mit einem Elektroauto rund 1,8 Milliarden Kilometer fahren. Das entspricht einer Distanz von 4.500 Mondreisen oder zwölf Ausflügen zur Sonne. Alternativ könnte man mit dieser Energiemenge etwa auch 14 Milliarden Stunden am Laptop arbeiten oder 56 Millionen Smartphones ein Jahr lang betreiben.
5-fache Leistung auf gleicher Fläche
Die neuen Anlagen bieten künftig noch weit mehr Energie, denn die Technik in der Windkraft hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Die heutigen Windräder sind größer, leistungsstärker und können den Wind viel effizienter nutzen. Deshalb hat die ÖKOENERGIE beschlossen, den Windpark Schrick West zu erneuern: Sieben ältere Anlagen werden abgebaut, sechs neue errichtet. Zum Einsatz kommen modernste Anlagen des Herstellers Vestas. Fünf Windkraftanlagen V162-6.2 MW mit einer Nabenhöhe von 166 m sowie eine Windkraftanlage V136-4,2 MW mit 112 m Nabenhöhe. Dadurch wird die Leistung des Windparks von bisher 9,6 Megawatt auf 32,5 Megawatt mehr als verdreifacht und die Stromproduktion dank der neuen, höheren Anlagen sogar auf rund 92.000 MWh im Jahr fast verfünffacht. Das deckt den Strombedarf von rund 26.000 Haushalten.
Investition in die Zukunft
In das Windparkerneuerungsprojekt Schrick West, in der Fachwelt Repowering genannt, investiert die ÖKOENERGIE rund 70 Millionen Euro. „Wir freuen uns, dass mit den sechs neuen Windkraftanlagen im Windpark Schrick unsere Repowering-Initiative Fahrt aufnimmt“, erklärt Manfred Schamböck, Geschäftsführer der ÖKOENERGIE, bei der Baustellenbesichtigung mit Johannes Berthold, Bürgermeister der Marktgemeinde Gaweinstal.
„In unserer Marktgemeinde haben wir früh auf Windkraft zur nachhaltigen Energiegewinnung gesetzt. Es freut mich, dass wir mit der Erneuerung des Windparks und Nutzung der neuesten Technologien bald schon deutlich mehr Strom im bestehenden Windpark produzieren können“, ergänzt Berthold.
Betriebsstart Mitte 2027
Mit den Bauarbeiten wurde im Oktober 2025 gestartet. „Bis März 2026 sollen die Abbauarbeiten abgeschlossen sein“, erklärt ÖKOENERGIE-Projektleiter Christian Gössinger. Für Mitte 2027 ist die Inbetriebnahme der neuen Windkraftanlagen geplant.
Gestartet hat das Projekt mit Kampfmittelerkundungen und ersten Grabungs- und Sondierungsarbeiten. Beim Abtragen der Humusschicht war, wie bei größeren Infrastrukturprojekten üblich, auch ein Archäologen-Team mit dabei. Derzeit wird am Bau der Wege- und Stellflächen gearbeitet. Der Abbau der ersten Anlage erfolgt im Dezember. Die demontierten Teile werden teils verkauft, verwertet bzw. recycelt. Für den Aufbau der neuen Windkraftanlagen kommen Spezialkräne zum Einsatz.
Komplett abgeschlossen wird das Projekt laut Plan Ende 2027. Als letzter Schritt stehen der Rückbau und die Renaturierung aller temporären Stellflächen am Programm. „Mit dem Windpark Schrick West haben wir unsere Repowering-Initiative gestartet“, so ÖKOENERGIE-Geschäftsführer Richard Kalcik, „nun folgen weitere Projekte wie der Windpark Pillichsdorf, damit genug saubere Energie für die nächsten Generationen zur Verfügung steht.“
Am Titelfoto (v.l.n.r.): Christian Gössinger, Projektleiter bei der ÖKOENERGIE, Manfred Schamböck, Geschäftsführer ÖKOENERGIE, Mag. Johannes Berthold, Bürgermeister der Marktgemeinde Gaweinstal, Stefan Strasser, CES clean energy solutions, Leiter der öffentlichen Bauaufsicht. Alle Fotos (c) ÖKOENERGIE






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